„Die Glücklichen sind reich, nicht Reiche glücklich.“ Friedrich Halm, österreichischer Lyriker, (1806 – 1871)
Stell Dir vor, Du wärst seit vielen Jahren extrem reich, mächtig und hast Zeit und Geld ausgiebig ausgenutzt. Wie würde dies abgelaufen sein? Wie alles, wir würden skalieren, steigern und noch mehr brauchen, um die erwünschte Befriedigung zu erlangen. Entsprechend wäre früher oder später, sehr – sehr vieles erlebt. Die krassesten Sexphantasien, die schnellsten Autos, die schönsten Kleider, die exklusivsten Orte und Personenkreise. Deine Investments und Unternehmen, Dein Kontostand. Deine Besitztümer und Deine Macht. Skaliert, vermehrt und ausgebaut. Explosionen und Kicks. Sex, Drugs and Rock ’n’ Roll. Das volle Programm. Und dann?
Mehr. Es braucht immer mehr. Leere. Jeder erreichte Gipfel und jede erklommene Stufe, höher und höher, bringt Dich näher, an die Erkenntnis, dass nichts von dauerhaft glücklich und zufrieden macht. Wie Seifenblasen, die platzen mit der Wunscherfüllung und sich zudem auch noch verdoppeln, mit neuen Wünschen. Vergleichen. Diese Person, die scheint glücklich zu sein. Was hat sie, was ich nicht habe. Es gibt immer einen, mit der noch größeren Yacht, dem noch größeren Vermögen und dem noch stärkeren Einfluss, im Monopoly der globalisierten Seifenblasen. Und es gibt, wie wir ja wissen, auch die, die alles haben. Die seit Ewigkeiten, die Erfahrung dessen, weitervererben. Wonach strebt der Adel? Wie befriedigt man einen Menschen, der Alles hatte oder haben kann? Wirklich Alles?
Liebe? Wen kann man trauen? Wer ist wahrlich meinetwegen hier und nicht nur wegen meiner Umwelt? Für die, die nicht im Kreise des Schlusssteins der Pyramide leben, die Angst wieder abzusteigen. die Angst vor dem Verlust. Man bleibt entsprechend unter sich. Wie im social life, so auch in der Realität. Bubbles, sagt man heute. Seifenblasen! Eine Gesellschaft leerer Erfolgreicher, die sich gegenseitig spiegeln, vergleichen und langweilen, im Rausch des eigenen Egos. Liebe Fehlanzeige.
Was sind wohl die letzten Stufen, der Leiter, der sexuellen Möglichkeiten? Wenn nichts mehr kickt? Zu welchen Ebenen, führt die Leiter hinauf oder, im Auge des Betrachters, hinab?
Nun stell Dir vor, Du bist von Adel. Von Geburt an verflucht. Der Adel weiß um die Vererbung und entsprechend ist das Leben eine harte Schule. Emotionen, kindliches Verständnis werden geschult. Wie wir auch, werden sie programmiert, zu Alphas. Lektionen, wie in Indien, ohne Geld ausgesetzt zu werden, mit der Aufgabe, von da – nach da zu kommen und dies und jenes mitzubringen, sind da ein harmloses Beispiel. Skrupel und Gewissen werden geschult. Die Philosophie des Adels wird einprogrammiert. Blaues Blut, kein Rotes.
Die Suche nach Liebe ist die stärkste Kraft, die hinter den Seifenblasen steckt. Sich selbst lieben und geliebt werden. Wer liebt ein Monster? Reine Liebe zu empfangen ist nicht möglich. Bis auf einen Trick. Man kann sie nicht direkt kaufen, aber indirekt. Ich spreche von der Liebe der Kinder. Rein, bedingungslos, einfach, so unprogrammiert, naiv und gutgläubig. Denk mal darüber nach, ob nicht doch viel mehr an den ständigen, immer wieder hochkommenden Mythen steckt.
Man will nicht alleine sein, mit dem Ritual der Liebe. Die unteren Ebenen der Pyramide werden mit einbezogen und übernehmen auch die schmutzige Arbeit. Lieferdienste für den Adel. Die Elite bevorzugt Babys. Die können in einer Fakewelt, von Beginn an so programmiert werden, dass Papa und Mama Liebe empfangen können. Wird das Kind zu alt, wird es ersetzt.
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